Nicht nur das Osterfest wurde am 1. April bei der Caritas gefeiert – gleich zwei Jubiläen gab es zu begehen: Das 75-jährige Gründungsjubiläum des Ordens der Assisi-Schwestern und die Ankunft von neun Assisi-Schwestern vor 35 Jahren in Deutschland. Zu einem Festgottesdienst mit Erzbischof Herwig Gössl und Domvikar Gerd-Richard Neumeier lud der Assisi-Orden ins Caritas-Seniorenzentrum St. Martin in Eggolsheim ein. In feierlicher Atmosphäre wurde an die Gründung des Ordens 1949 in Indien erinnert und die jahrzehntelange Arbeit der Schwestern in Deutschland gewürdigt.
Sechs der neun Assisi-Schwestern, die 1989 nach Bayern kamen, sind noch heute in Altenheimen der Caritas beschäftigt. Eine von ihnen, Sr. Juliet, wurde beim Festakt als Regionaloberin verabschiedet und mit der höchsten Auszeichnung des Erzbistums geehrt: Der Verdienstmedaille des Erzbistums Bamberg. Erzbischof Herwig Gössl überreichte ihr die Auszeichnung für ihre 16-jährige Tätigkeit als Oberin und Regionaloberin der Assisi St. Francis Region Deutschland, ihr Engagement als Einrichtungsleitung des Caritas-Seniorenzentrums St. Martin in Eggolsheim und ihren Einsatz für alle Schwestern zu Beginn ihrer Zeit in Deutschland. Neue Regionaloberin der Assisi-Schwestern wird Sr. Trinitha aus Eggolsheim.
Für die Assisi-Schwestern gab es nach ihrer Ankunft in Deutschland im Winter 1989 viele Hürden zu überwinden, erzählte Friederike Müller, Geschäftsführerin der Caritas gGmbH, in ihrer Festrede. Kulturelle Unterschiede zwischen Indien und Deutschland mussten bewältigt werden, den Kontakt in die Heimat aufrechtzuerhalten war sehr schwierig. „Mit viel Geduld konnte Sr. Juliet als Oberin den Schwestern als Vertraute bei Ängsten und Sorgen zur Seite stehen“, so Müller. Zunächst kamen die Schwestern ins Kloster Vierzehnheiligen, um ins Ordensleben eingeführt zu werden. Generaloberin Sr. Regina der Franziskusschwestern hat die Anfänge miterlebt und erinnert sich in ihrer Rede: „Die Schwestern waren unwahrscheinlich neugierig und wissbegierig und für alles, was ihnen hier begegnete, sehr offen.“
Die Offenheit und Herzlichkeit der Assisi-Schwestern wurde auch während des Festakts in zahlreichen Reden und Grußworten immer wieder betont und große Dankbarkeit geäußert. Ein gemeinsames Festessen und Darbietungen des Schwestern-Chors und der Caritas-Nachwuchskräfte rundeten den Abend im Anschluss an den Dankgottesdienst ab.
Vita Sr. Juliet